Low Vision

Unser Auge funktioniert wie eine Fotoapparat. Das Bild, das wir von der Umgebung wahrnehmen, ist durch die Hornhaut, die vordere Augenkammer, die Pupille, die Augenlinse und den Glaskörper gefallen und auf der Netzhaut gebündelt worden. Sie entspricht dem Film. Direkt hinter der Netzhaut befindet sich die Aderhaut, die sie ernährt. Von hier aus werden die Bilder über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet.

Die Makula, der Bereich des schärfsten Sehens, hat einen Durchmesser von zirka 2 mm. Hier ist der Anteil der „Zapfen“ (blaue Linie) am größten. Zum Randbereich nimmt deren Anteil stark ab und die Anzahl der „Stäbchen“ (rote Linie) nimmt zu.

Unser Gesichtsfeld beträgt zirka 180° aber nur in der Gesichtsfeldmitte verfügen wir über die beste Sehschärfe. Schon bei einer Abweichung von 5° aus der Mitte, beträgt der Visus (die Sehschärfe) nur noch 30%. Die Randzonen unserer Netzhaut dienen nur zur räumlichen Orientierung.

Makuladegeneration

Eine Reihe von degenerativen Netzhauterkrankungen schädigen das Sehzentrum, wobei die peripheren Netzhautpartien nicht angegriffen werden und so eine Orientierung weiterhin möglich ist.

Das zentrale, scharfe Sehen ist jedoch nicht mehr möglich. So kann ein Betroffener zum Beispiel die Statur seines Gesprächspartners erkennen, nicht jedoch das Gesicht. Eine direkte Betrachtung von Gegenständen nicht nicht mehr möglich. Das Erkrankungsalter und die Symptome können variieren. Die Erkrankung führt nicht zur Erblindung, das zentrale Sehen ist aber leicht bis stark eingeschränkt.

Hier ein Bild, wie ein Augenarzt die Netzhautschädigung sieht. Die hellen Flecken, auch Drusen genannt, empfangen keinen Lichtreiz mehr.

Die Krankheit wird heute mit Medikamenten oder Netzhautoperationen behandelt. Man kann sie bestenfalls zum Stillstand bringen. Eine Wiederherstellung der Sehleistung ist nicht möglich.

Zur Vorbeugung sollten Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen behandelt werden, sowie Lichtschutzgläser bei grellem Sonnenlicht getragen werden. Des Weiteren haben Studien ergeben, dass Raucher ein erheblich höheres Risiko haben an einer Makuladegeneration zu erkranken als Nichtraucher.

Was kann man nun tun um die Lesefähigkeit zu behalten? Zuerst einmal wird die Restsehschärfe bestimmt und der Vergrößerungsbedarf ermittelt. Um die peripheren Netzhautareale zu nutzen, muss das Bild optisch oder elektronisch vergrößert werden.

Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen Sehanforderung Ferne und Sehanforderung Nähe. Dies bedeutet, dass man in der Regel unterschiedliche Sehhilfen für diese Aufgaben benötigt.

Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten um auch mit einer Makuladegeneration wieder selbstständig zu lesen oder fernzusehen.